Musiktheorie Teil 2

Die ersten Dur-Akkorde in der Musiktheorie

Teil 2 der Serie „Musiktheorie“ – Verstehe endlich, was du da greifst!


In diesem Beitrag lernst Du:

  • Was ein Dur-Akkord theoretisch ist (einfach erklärt!)
  • Warum C-Dur, G-Dur und D-Dur so wichtig sind
  • Wie Akkorde aus Tonleitern entstehen
  • Den Aufbau von Dur-Dreiklängen
  • Welche Töne in deinen Lieblings-Akkorden stecken

Du kennst sie schon – jetzt verstehst du sie!

Falls du schon meine Akkord-Lektionen durchgearbeitet hast, kannst du bereits C-Dur, G-Dur, D-Dur und andere Akkorde greifen. Fantastisch!

Aber hast du dich schon mal gefragt:

  • Warum heißt C-Dur eigentlich „C-Dur“?
  • Welche Töne stecken in diesem Akkord?
  • Warum klingen diese Akkorde so gut zusammen?

Heute bekommst du die Antworten – ganz ohne komplizierte Theorie!


Was ist überhaupt ein Akkord?

Ein Akkord ist ganz einfach: Mehrere Töne, die gleichzeitig gespielt werden.

Stell dir vor:

  • Ein Ton allein = wie eine einzelne Farbe
  • Ein Akkord = wie mehrere Farben, die zusammen ein schönes Bild ergeben

Die Dur-Dreiklänge

Die wichtigsten Akkorde bestehen aus drei verschiedenen Tönen. Deshalb nennt man sie Dreiklänge.

Ein Dur-Dreiklang besteht aus:

  1. Grundton (der Name des Akkords)
  2. Große Terz (4 Halbtonschritte vom Grundton)
  3. Quinte (7 Halbtonschritte vom Grundton)

Keine Panik! Das klingt komplizierter als es ist. Schauen wir uns konkrete Beispiele an…


C-Dur – Der einfachste Akkord der Welt

Die drei Töne von C-Dur:

  • C (Grundton)
  • E (große Terz)
  • G (Quinte)

Warum ist C-Dur so einfach?

Erinnerst du dich an das Griffbrett aus Teil 1? Zwischen E-F und B-C liegt nur ein Halbtonschritt, zwischen allen anderen Tönen ein ganzer Tonschritt.

C-Dur verwendet nur die „weißen Tasten“ – keine #/♭-Töne!

Wo findest du diese Töne auf deiner Gitarre?

Wenn du den C-Dur Akkord greifst, spielst du:

  • 3. Saite, 1. Bund = C
    1. Saite, leer = E
    1. Saite, leer = E (noch mal)
  • Plus weitere C’s und G’s auf anderen Saiten

G-Dur – Der „fröhliche“ Akkord

Die drei Töne von G-Dur:

  • G (Grundton)
  • B/H (große Terz)
  • D (Quinte)

Warum klingt G-Dur nach C-Dur so gut?

Gemeinsame Töne! Beide Akkorde teilen sich den Ton G:

  • C-Dur: C-E-G
  • G-Dur: G-B-D

Das ist wie bei Freunden, die gemeinsame Interessen haben – sie verstehen sich einfach gut!


D-Dur – Der „strahlende“ Akkord

Die drei Töne von D-Dur:

  • D (Grundton)
  • F# (große Terz)
  • A (Quinte)

Besonderheit bei D-Dur:

Hier kommt zum ersten Mal ein #-Ton vor: das F#. Das macht D-Dur etwas „schärfer“ und strahlender als C-Dur.

Auf der Gitarre greifst du:

    1. Saite, 2. Bund = F#
    1. Saite, 3. Bund = D
    1. Saite, 2. Bund = A

Die magische Formel: Dur-Akkorde bauen

Jeder Dur-Akkord folgt derselben Formel:

Die Dur-Formel:

Grundton + 4 Halbtonschritte + 3 weitere Halbtonschritte

Beispiele:

C-Dur: C + 4 Halbtonschritte = E + 3 Halbtonschritte = G
G-Dur: G + 4 Halbtonschritte = B + 3 Halbtonschritte = D
D-Dur: D + 4 Halbtonschritte = F# + 3 Halbtonschritte = A

Merke: 4+3 = die Dur-Formel. Das ist wie ein Kuchenrezept – funktioniert immer!


Warum diese drei Akkorde perfekt zusammenpassen

Das Geheimnis: Gemeinsame Töne

  • C-Dur (C-E-G) und G-Dur (G-B-D) teilen sich das G
  • G-Dur (G-B-D) und D-Dur (D-F#-A) teilen sich das D
  • C-Dur und D-Dur ergänzen sich perfekt (keine gemeinsamen Töne = spannungsreich)

Das ist wie eine Familie:

  • C und G sind wie Geschwister (sehr ähnlich)
  • G und D sind wie Geschwister (sehr ähnlich)
  • C und D sind wie Cousins (verwandt, aber unterschiedlich)

Praktische Übungen

Übung 1: Töne benennen

Greife jeden Akkord und sage laut die drei Töne:

  • C-Dur: „C – E – G“
  • G-Dur: „G – B – D“
  • D-Dur: „D – F# – A“

Wiederhole das 5x, bis es automatisch geht!

Übung 2: Die Dur-Formel testen

Baue diese Dur-Akkorde mit der Formel (Grundton + 4 + 3):

  • A-Dur: A + 4 Halbtonschritte = ? + 3 = ?
  • E-Dur: E + 4 Halbtonschritte = ? + 3 = ?
  • F-Dur: F + 4 Halbtonschritte = ? + 3 = ?

Lösungen:

  • A-Dur: A-C#-E
  • E-Dur: E-G#-B
  • F-Dur: F-A-C

Übung 3: Akkordwechsel mit Theorie

Spiele die Akkordfolge C – G – D – G und denke dabei:

  • „C-E-G“ (beim C-Dur)
  • „G-B-D“ (beim G-Dur)
  • „D-F#-A“ (beim D-Dur)
  • „G-B-D“ (zurück zu G-Dur)

Häufige Fragen

„Warum muss ich das wissen? Ich kann die Akkorde doch greifen!“

Antwort: Stimmt! Aber mit diesem Wissen kannst du:

  • Akkorde in andere Tonarten übertragen
  • Verstehen, warum manche Akkorde zusammenpassen
  • Eigene Akkordfolgen erfinden
  • Mit anderen Musikern über Musik sprechen

„Ist Dur immer fröhlich?“

Antwort: Nicht automatisch! Aber Dur-Akkorde klingen tendenziell heller und offener als Moll-Akkorde. Das kommt im nächsten Teil der Serie!

„Gibt es noch andere Dur-Akkorde?“

Antwort: Ja! Mit der Dur-Formel kannst du auf jedem der 12 Töne einen Dur-Akkord bauen. Das sind 12 verschiedene Dur-Akkorde.


Warum das wichtig ist

Diese Grundlagen helfen dir bei:

  • Transponieren: Songs in andere Tonarten spielen
  • Verstehen: Warum Lieder funktionieren
  • Komponieren: Eigene Akkordfolgen erfinden
  • Kommunizieren: Mit anderen Musikern sprechen

Du bist kein „nur-Akkorde-Greifer“ mehr – du verstehst die Musik!


Zusammenfassung

Das solltest Du jetzt wissen: ✅ Ein Dur-Akkord besteht aus 3 Tönen (Dreiklang)
✅ Die Dur-Formel: Grundton + 4 Halbtonschritte + 3 Halbtonschritte
✅ C-Dur = C-E-G, G-Dur = G-B-D, D-Dur = D-F#-A
✅ Akkorde mit gemeinsamen Tönen passen gut zusammen
✅ Dur-Akkorde klingen tendenziell hell und fröhlich


Was kommt als Nächstes?

Im nächsten Beitrag erfährst du, warum C-Dur der Schlüssel zur gesamten Musiktheorie ist und wie du mit C-Dur alle anderen Tonarten verstehen kannst.

➡️ Nächster Beitrag: Warum C-Dur der Schlüssel zur Musiktheorie ist


Deine Aufgabe bis zum nächsten Mal

Täglich 5 Minuten:

  1. Greife C-Dur und sage „C-E-G“
  2. Greife G-Dur und sage „G-B-D“
  3. Greife D-Dur und sage „D-F#-A“
  4. Spiele C-G-D-G und denke an die gemeinsamen Töne

Teste die Dur-Formel an einem neuen Akkord deiner Wahl!

Hast Du Fragen zu den Dur-Akkorden? Welcher Akkord soll als nächstes erklärt werden? Schreibe es in die Kommentare!


Teil 2 der Serie „Musiktheorie“

Bisher erschienen:

Kommende Beiträge:

  • Teil 3: Warum C-Dur der Schlüssel zur Musiktheorie ist
  • Teil 4: Moll verstehen – der „traurige“ Bruder von Dur
  • Teil 5: Akkordfolgen – Warum manche Songs so ähnlich klingen
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