Was ist 12/8 Blues?
Der 12/8 Blues ist eine besondere Variante des traditionellen Blues, die sich durch ihr charakteristisches „schwebendes“ Feeling auszeichnet. Anders als beim Standard-Blues im 4/4-Takt wird hier jeder Grundschlag in drei gleiche Teile (Triolen) unterteilt, was dem Rhythmus eine entspannte, rollende Qualität verleiht.
Das Triolen-Feeling verstehen
Im 12/8-Takt zählen wir vier Hauptschläge pro Takt, wobei jeder Schlag in drei Achtel-Noten unterteilt wird:
- Zählung: 1-2-3, 2-2-3, 3-2-3, 4-2-3
- Betonung: Die 1 und 3 sind meist stärker betont
- Feeling: „Shuffle“ oder „Swing“ – die mittlere Note jeder Triole wird oft schwächer gespielt oder ganz weggelassen
Typische Merkmale des 12/8 Blues
Rhythmische Charakteristika:
- Entspanntes, „laidback“ Tempo
- Betonung auf den ersten und dritten Zählzeiten
- Häufige Verwendung von punktierten Rhythmen
- Bass läuft oft in Viertelnoten, während die Begleitung das Triolen-Pattern spielt
Harmonische Struktur:
- Folgt der klassischen 12-Takt-Blues-Progression (I-IV-V)
- Oft erweitert um Jazz-Harmonien (Septakkorde, Erweiterungen)
- Langsamere Harmoniewechsel ermöglichen mehr melodische Ausschmückung
Bekannte Beispiele
Klassische 12/8 Blues-Songs, die das Triolen-Feeling perfekt demonstrieren:
- „Red House“ – Jimi Hendrix
- „The Thrill Is Gone“ – B.B. King
- „Stormy Monday“ – T-Bone Walker
- „Since I’ve Been Loving You“ – Led Zeppelin
Praktische Anwendung
Für Anfänger: Beginnen Sie damit, einfach „1-2-3, 2-2-3, 3-2-3, 4-2-3“ zu zählen und dabei zu klatschen. Betonen Sie die 1 und 3 stärker.
Für Fortgeschrittene: Experimentieren Sie mit dem Weglassen der mittleren Triolen-Note („1-pause-3“) für ein authentisches Shuffle-Feeling.
Der 12/8 Blues bietet Musikern die Möglichkeit, sowohl rhythmisch als auch melodisch mehr Raum für Ausdruck und Improvisation zu schaffen – perfekt für emotionale, ausdrucksstarke Balladen im Blues-Stil.




